Wir wollen ein lebenswertes, klima- und kinderfreundliches Recklinghausen. Dafür brauchen wir u.a. eine stärkere Förderung des Radverkehrs. Dies würde weniger Stau, Stress, Lärm und Abgase im öffentlichen Raum bedeuten. Die Rad-Verkehrsführung ist jedoch oft schlecht. Angst und Unsicherheit halten viele vom Radfahren ab. Das muss sich ändern!
Wir unterstützen das vom Rat der Stadt Recklinghausen verabschiedete Mobilitätsentwicklungskonzept (MEK). Allerdings wurde das MEK ohne konkrete Maßnahmen und finanzielle oder zeitliche Festlegungen beschlossen. In dieser Form ist das MEK nur eine schöne Absichtserklärung. Es muss mit Leben gefüllt werden. Die hier genannten Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs leisten dazu einen wesentlichen Beitrag. Wir betrachten sie aber nur als ein Teil dessen, was insgesamt erforderlich ist.
Vorrangig zur Verbindung der Stadtteile untereinander und mit der Innenstadt.
Das Radwegenetz der Stadt Recklinghausen sollte lückenlos und einheitlich gestaltet sein, vom Fußverkehr getrennt und vom Autoverkehr deutlich abgegrenzt sein.
Daher ist es wichtig, dass wirklich jährlich ein Zuwachs an guten Wegen entsteht. Wir halten mindestens 5 Kilometer für erforderlich, um in einem überschaubaren Zeitraum eine deutliche Verbesserung des Radwegenetzes zu erreichen.
Prioritäten sind unserer Meinung nach dabei so zu setzen, dass Schüler*innen ihre Schulen schnell und sicher erreichen können. Des Weiteren sollen solche Strecken Vorrang haben, die einzelne Stadtteile miteinander oder mit der Innenstadt verbinden. Ziel ist die Schaffung eines stadtweiten, engmaschigen Radwegnetzes.
Sodass durchgängig in beiden Richtungen geschützte Radfahrstreifen entstehen.
Auf der gesamten Strecke des Wallrings muss eine durchgehende Radwegführung (mindestens als „baulich geschützte Radfahrstreifen“) in beide Fahrtrichtungen ermöglicht werden.
Der Wallring ist einer der wichtigsten Verkehrsräume in unserer Stadt. Im Mobilitätsentwicklungskonzept (MEK) werden seine heutigen Mängel deutlich benannt:
„Aus verkehrlicher Sicht ermöglicht der Wallring die Umfahrung des Zentrums und sichert dessen Erreichbarkeit – insbesondere für den Kfz-Verkehr, wohingegen er deutliche Mängel hinsichtlich der Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur aufweist (erschwerte Querbarkeit, zu schmale Fuß- und Radinfrastruktur). Darüber hinaus übernimmt er mit seinem historischen Bezug und der Vielzahl wichtiger Institutioneneine repräsentative Funktion in Recklinghausen, allerdings wird diese Funktion und das repräsentative Bild durch eine erhöhte Kfz-Belastung und teils deutliche verkehrliche und städtebauliche Barrierewirkung der Wallstraßen gemindert. Die zukünftige Entwicklung des Wallrings war auch im Rahmen der Beteiligungsprozesse immer wieder Diskussionsthema (wobei sich eine deutliche Mehrheit der Beteiligten für eine umweltverbundfreundlichere Umgestaltung aussprach); Ähnliche Ziele verfolgten auch Anträge aus Bürgerschaft und Politik aus den vergangenen Jahren. (MEK S. 157)
Mit dem Bürgerbegehren wollen wir dazu beitragen, dass der Wallring auf Dauer zu einem Verkehrs- und Lebensraum umgestaltet wird, der diese Mängel behebt.
…ausschließlich in Straßen, in denen keine gesonderten Radwege für beide Fahrtrichtungen angelegt werden können.
Fahrradstraßen bieten den Radfahrenden besonderen Schutz, erhöhen ihre Sicherheit und erlauben ein komfortableres Fortbewegen. Sie sind mit vergleichbar geringem Aufwand zu realisieren. Mit unserer Forderung würde sich in den kommenden 5 Jahren die Anzahl der Fahrradstraßen ungefähr verdoppeln.
Neue Fahrradstraßen müssen für alle Verkehrsteilnehmenden intuitiv erkennbar sein. Sie sollten bei einer Regelbreite von 4,5 Metern ergänzend zu den bereits verwendeten Fahrradpiktogrammen eine durchgängige rote Randmarkierung entlang der Fahrbahn aufweisen.
an allen weiterführenden Schulen in städtischer Trägerschaft, davon 50% überdacht.
Schüler*innen sind vermutlich die größte Gruppe, die das Fahrrad für den Weg zur „Arbeit“ nutzt. Deshalb müssen nicht nur die Straßen, die als Schulwege eine bedeutende Rolle spielen, mit guten und sicheren Radwegen ausgestattet sein. Auch die „Fahrradparkplätze“ vor Ort müssen in einer Menge und Qualität vorhanden sein, dass alle Schüler*innen ihre Fahrräder gut gesichert, mit ausreichendem Platz und am besten auch überdacht abstellen können. Die konkrete Situation an den einzelnen Schulen ist hier sehr unterschiedlich, aber nirgendwo zufriedenstellend. Die Stadt muss -in Abstimmung mit den Schulen- den weiteren Ausbau von Abstellanlagen planen und umsetzen.
Der Fahrradblog „darmstadtfaehrtrad“ schreibt:
„Für Radfahrer ist ein gutes Kreuzungsdesign lebensnotwendig, denn die meisten Unfälle mit Radfahrern
passieren nicht auf offener Strecke sondern an Kreuzungen, deren Design den Radverkehr nicht
berücksichtigt.“
Ein erster und wichtiger Schritt böte eine Veränderung der Signalzeiten („Ampelphasen“) an Kreuzungen. Dies bedarf keiner baulichen Veränderungen an Straßenkreuzungen. Daher fordert der Radentscheid, dass Grünphasen für den Radverkehr mit einem zeitlichen Vorsprung von mindestens drei Sekunden zum parallel verlaufenden KFZ-Verkehr geschaltet werden.
Priorisiert nach der Anzahl der dort lebenden Grundschulkinder.
Laut StVO müssen Kinder bis zu einem Alter von acht Jahren (und dürfen bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr) auf dem Gehweg radfahren, sofern kein von der Fahrbahn baulich getrennter Radweg vorhanden ist. Dies können sie jedoch nur, wenn auf dem Gehweg ausreichend Platz vorhanden ist.
Der Radentscheid Recklinghausen fordert deswegen, dass in Zukunft nur noch (durch entsprechende Beschilderung) dort das Parken auf Gehwegen gestattet wird, wenn eine Gehwegbreite von mindestens 1,5 Metern verbleibt.